In einer Welt, in der Bedrohungen so dynamisch sind wie das Leben selbst, reicht es nicht aus, Sicherheit nur aus einer Perspektive zu betrachten. Normen sind in dieser Hinsicht unumgänglich, werden jedoch als „Mindeststandard“ erachtet. Doch was bedeutet das eigentlich, und warum ist es so entscheidend für all jene, die nicht nur auf Nummer sicher gehen, sondern Gefahren proaktiv begegnen wollen? Wir haben sicherlich nicht das Rad neu erfunden, möglicherweise haben wir es jedoch weiterentwickelt.

Schutz fängt mit Wissen an
Ein effektives Sicherheitskonzept beginnt mit einer tiefgehenden Analyse der potenziellen Risiken. Hier sprechen wir tatsächlich von allen denkbaren Szenarien und Gefahrenquellen. Das 360° Risk Assessment setzt genau hier an. Statt sich nur auf klassische Schutzmaßnahmen wie Begleitschutz oder Kameras zu verlassen, wird eine ganzheitliche Bewertung vorgenommen.
Dazu gehört:
- Digitale Sichtbarkeit – Welche Spuren hinterlässt die Schutzperson (SP) im Netz? Gibt es potenzielle Angriffspunkte durch Social Media oder Firmenregister?
- Bewegungsmuster & Routinen – Sind bestimmte Orte oder Gewohnheiten vorhersehbar und somit angreifbar?
- Familiäre & berufliche Verbindungen – Wo entstehen unbewusst Sicherheitslücken durch das soziale Umfeld?
- Wohn- und Arbeitsbereiche – Wie sicher sind Immobilien, Arbeitsplätze und der Schutz im Alltag?
- Physische Sicherheit & Resilienz – Wie lassen sich bestehende Schutzmaßnahmen verbessern bzw. optimieren?
- Rechtssicherheit – liegen Umstände auf, welche die Schutzperson oder den Dienstleister schädigen, diskreditieren oder strafrechtlich belangbar machen könnten?
Gefährdungsanalyse: Der Blick hinter die Kulissen
Die eigentliche Magie des 360° Risk Assessments liegt in der Kombination aus digitaler und physischer Erkundung. Sicherheitslücken entstehen oft dort, wo man sie am wenigsten erwartet. Beispielsweise:
- Wiederkehrende Routinen können potenziellen Angreifern eine Planungshilfe bieten.
- Ungeschützte digitale Informationen machen eine Person angreifbar für Social Engineering-Attacken, digitale Gegenaufklärung und Ausspähung
- Wohnobjekte ohne moderne Sicherheitsvorkehrungen können zur Achillesferse werden.
- Gewerbeüberschreitungen durch den Dienstleister und damit verbundene Konsequenzen für die Schutzperson
Um dies zu vermeiden, setzen die Experten von TRIAS Solutions nicht nur auf klassische Sicherheitsmaßnahmen, sondern auch auf präventive Aufklärung, Informationsbeschaffung, Reputationsmonitoring und gezielte Schwachstellenanalysen.
Anhand des Assessments können individuelle und begründbare Empfehlungen definiert werden, welche mit unserem Grundsatz „minimal invasiv, maximal effektiv und wirtschaftlich vertretbar“ im Einklang stehen müssen.
Flexibilität und Kreativität ist der Schlüssel zur Sicherheit
Statische Schutzkonzepte gehören der Vergangenheit an. Das 360° Risk Assessment basiert auf einer dynamischen Evaluierung, die kontinuierlich an Bedrohungslagen angepasst wird. Denn was heute sicher erscheint, kann morgen schon zur Schwachstelle werden.
Fazit: Schutz ist mehr als Bodyguards und Kameras
Das 360° Risk Assessment zeigt, dass moderner Personenschutz weit über das hinausgeht, was viele darunter verstehen. Wer sich ernsthaft mit Sicherheit beschäftigt, muss alle Perspektiven einnehmen – denn nur ein ganzheitlicher Blick macht echte Sicherheit möglich.
Egal ob Top-Manager, Politiker oder Person des öffentlichen Lebens – wer nicht nur reagieren, sondern proaktiv handeln will, kommt an einem 360° Risk Assessment nicht vorbei. Sicherheit beginnt mit Wissen – und Wissen ist Vorsprung.
Autor: S. Leitgeb, B.A., CSO der TRIAS Solutions GmbH, weist über 25 Jahre Berufserfahrung in diversen Sicherheitsbehörden des BMI auf und stellt nun seine umfangreiche Erfahrung und sein außergewöhnliches Knowhow Bedarfsträgern aus der Privatwirtschaft zur Verfügung. Die Themenbereiche Desinformation und hybride Gefahren wurde im Rahmen seines Studiums intensiv wissenschaftlich beforscht.