Auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2025 wurde Cybersicherheit erneut als zentrales Thema und Hauptgefahr identifiziert. Diese Fokussierung lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen.

Zunehmende Komplexität und Vernetzung von Lieferketten
Die fortschreitende Digitalisierung hat zu hochgradig vernetzten Lieferketten geführt, die anfälliger für Cyberangriffe sind. Laut dem Global Cybersecurity Outlook 2025 betrachten 54 % der großen Organisationen Abhängigkeiten in der Lieferkette als größtes Hindernis für die Erreichung von Cyber-Resilienz (All About Security, 2025).
Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) durch Cyberkriminelle
Cyberkriminelle nutzen vermehrt KI, um Angriffe zu verfeinern und zu automatisieren. Dies führt zu komplexeren Bedrohungen wie AI-generierten Phishing-E-Mails und Deepfakes, die schwer zu erkennen sind (Zscaler, 2025).
Geopolitische Spannungen und staatlich geförderte Cyberangriffe
Die geopolitische Lage hat die Bedrohung durch staatlich unterstützte Cyberangriffe verschärft. Länder wie China, Russland, Nordkorea und Iran intensivieren ihre Cyberaktivitäten gegen westliche Demokratien, was die globale Sicherheit beeinträchtigt (The Australian, 2024).
Mangel an einheitlichen Regulierungen und Fachkräften
Die fehlende Standardisierung in Cybersecurity-Regulierungen und der Fachkräftemangel erschweren es Unternehmen, effektive Sicherheitsstrategien zu implementieren. Dieses Defizit erhöht die Anfälligkeit für Angriffe und unterstreicht die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit (Reuters, 2025).
Fortschritte in der Quantencomputing-Technologie
Die Entwicklung von Quantencomputern stellt eine potenzielle Bedrohung für aktuelle Verschlüsselungstechnologien dar. Dies erfordert proaktive Maßnahmen zur Implementierung quantensicherer Kryptografie, um zukünftige Sicherheitslücken zu vermeiden (The Times, 2024).
Bedeutung der physischen Sicherheit in der digitalen Welt
Neben der Cybersicherheit darf der analoge Aspekt nicht vernachlässigt werden. Die physische Sicherheit von Rechenzentren, kritischer Infrastruktur und sicherheitsrelevanten Einrichtungen bleibt ein zentrales Element der Gesamtsicherheit. Social-Engineering-Angriffe nutzen weiterhin physische Schwachstellen wie ungesicherte Serverräume oder unsachgemäß behandelte Zugangsdaten.
Laut einer Untersuchung von Kaspersky (2025) sind 30 % aller Sicherheitsvorfälle durch physische Zugriffe oder Insider-Bedrohungen bedingt. Eine ganzheitliche Sicherheitsstrategie muss daher sowohl digitale als auch physische Sicherheitsmaßnahmen umfassen.
Der Sicherheitsreport der Münchner Sicherheitskonferenz steht unter dem Url: https://securityconference.org/publikationen/munich-security-report-2025/ zum Download bereit.
Literaturverzeichnis:
All About Security. (2025). Globaler Ausblick auf die Cybersicherheit 2025. Abgerufen von (all-about-security.de)
Reuters. (2025, 3. Februar). ESG Watch: Companies 'complacent about cybercrime', despite rise in risk from AI. Abgerufen von (reuters.com)
The Australian. (2024, 3. November). Cyber attacks set to escalate following Trump victory. Abgerufen von (theaustralian.com.au)
The Times. (2024, 15. September). Battle begins to stop quantum computers smashing cyber defences. Abgerufen von (thetimes.co.uk)
Zscaler. (2025). Cybersecurity Predictions and Trends in 2025. Abgerufen von (zscaler.com)
Kaspersky. (2025). The Role of Physical Security in Cyber Defense Strategies. Abgerufen von (kaspersky.com)
Autor: Dr. E. Gemeiner ist Anwalt und CEO der TRIAS Solutions GmbH, im Rahmen seiner juristischen Tätigkeit berät und unterstützt er Klient:innen bei der Umsetzung und Etablierung von ganzheitlichen Sicherheitsmaßnahmen. Der Aspekt Rechtssicherheit wird durch die Tätigkeiten von Dr. Gemeiner gewährleistet.