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HUMINT-Spionage und wie Unternehmen sich schützen können

Die Wirtschaft steht vor einer subitlen, jedoch wachsenden Bedrohung. Widerrechtlicher Informationsabfluss und Spionage durch ausländische Nachrichtendienste und Konkurrenzunternehmen . Ziel ist es, wertvolle wirtschaftliche, wissenschaftliche, militärische und politische Informationen zu erlangen. Eine effektive Methoden ist nachweislich HUMINT (Human Intelligence) – die Informationsgewinnung durch menschliche Quellen.

Was ist HUMINT?

HUMINT bezeichnet die gezielte Gewinnung von Informationen durch zwischenmenschliche Kontakte. Nachrichtendienste wählen ihre Zielpersonen strategisch aus und forschen sie aus, häufig ohne dass diese den Wert ihres Wissens erkennen. Neben HUMINT kommen auch andere Methoden wie OSINT (Open Source Intelligence) und SIGINT (Signals Intelligence) zum Einsatz, die offene Quellen oder elektronische Signale nutzen, um Daten zu gewinnen.

 Die Methoden der Anbahnung

Die Anwerbung von Zielpersonen durch Nachrichtendienste oder Konkurrenzunternehmen erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Vorbereitung: Die Zielperson wird anhand ihrer Interessen und ihres Umfelds analysiert, oft mithilfe von OSINT.
  2. Erstkontakt und Aufbau: Kontakte entstehen über geschäftliche oder private Begegnungen. Vertrauen wird aufgebaut, oft mit subtiler Einflussnahme.
  3. Abschöpfung: Ziel ist die Informationsgewinnung, sei es durch direkte Fragen oder langfristige Zusammenarbeit. Dies geschieht oft unbemerkt.

In der Anbahnungsphase nutzen Nachrichtendienste unterschiedliche Ansätze, um Zielpersonen zur Zusammenarbeit zu bewegen. Dazu zählen Ideologie, finanzielle Belohnungen, Erpressung oder Druck auf Familienangehörige im Heimatland. Besonders ausländische Arbeitskräfte aus autoritär geführten Staaten sind häufig betroffen.

 So können Unternehmen sich schützen

Ein wirksamer Schutz vor Spionage erfordert ein umfassendes Sicherheitskonzept. Unternehmen sollten folgende Schritte einleiten:

  1. Risikobewertung: Identifizieren Sie die schützenswerten Informationen und potenzielle Angreifer.
  2. Schutzkonzept: Implementieren Sie Maßnahmen in den Bereichen physische Sicherheit, IT-Sicherheit und personelle Sicherheit.
  3. Kontrolle und Anpassung: Überprüfen und optimieren Sie Ihr Schutzkonzept regelmäßig.

Für die Umsetzung bieten Unternehmen wie TRIAS Solutions GmbH die Initiative wirtschaftsschutz.at wertvolle Unterstützung. Ihre Ressourcen reichen von IT-Grundschutz bis hin zu spezifischen Schulungsangeboten.

 Praktische Tipps für Geschäftsführungen und Mitarbeitende

  • Klassifizieren Sie Daten nach Vertraulichkeitsklassen und setzen Sie das "Need-to-know-Prinzip" um.
  • Führen Sie Hintergrundüberprüfungen bei neuen Mitarbeitenden durch.
  • Schulen Sie Mitarbeitende im Umgang mit Anbahnungsversuchen und sensibilisieren Sie sie für potenzielle Risiken.
  • Melden Sie verdächtige Vorfälle unverzüglich an die Sicherheitsbehörden.

 Fazit

HUMINT ist eine reale Gefahr für Unternehmen jeder Größe. Mit einer Kombination aus Aufklärung, vorbeugenden Sicherheitsmaßnahmen und Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen können Unternehmen jedoch das Risiko deutlich minimieren. Wirtschaftsschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe – lassen Sie uns gemeinsam handeln!

Autor: N. Holzinger, BSc, Senior Risk Manager mit mehr als 10 Jahren Berufserfahrung bei verschiedenen Sonderbehörden des Innenministeriums. In seiner letzten Position widmete er sich intensiv dem Aufbau behördlicher Strukturen zum Thema Wirtschaftsschutz.

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